Regenwasserzisterne

Was ist eine Zisterne?

Eine Zisterne ist ein Behälter zur Speicherung von Flüssigkeiten, meistens Wasser. Im Allgemeinen werden sie zur Sammlung und Speicherung von Regenwasser eingesetzt und werden dann auch als Regenwasserzisterne bezeichnet.

Regenzisternen werden von immer mehr privaten Hausbesitzern im Garten installiert, um vom kostenlosen Regenwasser zu profitieren. Das Regenwasser kann für die Gartenbewässerung, die Autowäsche oder auch als Betriebswasser für Waschmaschinen und Toiletten.

Es gibt unterschiedliche Modelle von Zisternen. Einige haben überhaupt keine Abdeckung und können so auch zum Auffangen von Regenwasser genutzt werden, bieten so aber auch Zugang zum Wasser für Mücken und Algen. Ein weiterer Nachteil ist, dass so eine Unfallgefahr für Kleintiere, aber auch für Kinder, besteht und eine offene Zisterne muss immer mit einem Zaun umspannt oder anderweitig gesichert sein, um solche Unfälle zu vermeiden.

Geschlossene Zisternen werden nur zur Regenwasserspeicherung verwendet.

Was kostet eine Zisterne?

Die Kosten einer Zisterne können natürlich nicht pauschal genannt werden, da sie sehr von der Größe abhängen. Weitere Faktoren sind das Material der Zisterne sowie die Montage, die ggf. in Eigenregie durchgeführt werden kann.

Regenwasserzisternen sind aber ein wichtiger Bestandteil für die Planung einer Regenwassernutzungsanlage. Wenn man bedenkt, dass sich so eine Anlage mit der Zeit amortisieren soll, so gibt es bestimmte Richtwerte, wie viele eine Zisterne maximal kosten darf.

Auswahl einer Regenwasserzisterne

Für die meisten Systeme der Regenwassernutzung muss die passende Zisterne geordert und direkt zum Einsatzort geliefert werden. Wegen der Größe und des Gewichts können erhebliche Transportkosten anfallen.

Hausbesitzer können Zisteneren in Onlineshops, lokalen Landwirtschafts- und Gartenläden und speziellen Indurstriegeschäften kaufen.

Material der Zisternen

Zisternen können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein. Die meisten Zisternen sind aus Kunststoff, Glasfasern oder verzinktem Metall. Sollte in der Zisterne auch Trinkwasser aufbewahrt werden, so sollte man einen Fachmann ansprechen, der sich mit den Regularien auskennt.

Kunststoff-Zisternen

Zisternen aus Kunststoff sind günstig in der Anschaffung und müssen nicht zusammengebaut werden, bekommen aber Minuspunkte in der Ästhetik. Sollten sie überirdisch aufgestellt werden, so kann die Erscheinung mit einer Verkleidung aus Holz oder anderen Materialien verschönert werden.

Sie sind recht leicht und die Kunststoffhülle kann mit herkömmlichen Werkzeug bearbeitet werden, um zusätzliche Ventile und Armaturen zu installieren.

Metall-Zisternen

Zisternen aus Metall werden üblicherweise aus Einzelteilen zusammengebaut. Die Schnittstellen werden mit einer Dichtungsbahn aus Kunststoff isoliert. Im Allgemeinen werden diese für Privathäuser nicht mehr genutzt.

Beton-Zisternen

Beton-Zisternen gibt es in drei Ausführungsarten:

  • Schachtring-Zisterne: Dabei wird die Zisterne aus einzelnen Betonringen zusammengesetzt. Unten wird sie mit einer Bodenplatte abgeschlossen, oben meist mit einem konisch zulaufendem Deckel.
  • Zweiteilige Zisternen: Diese Art besteht aus einem gegossenem Zylinder plus einem konisch zulaufendem Deckel.
  • Monolithische Zisterne: Diese Zisterne ist in einem Teil gegossen und hat alle Anschlüsse vorbereitet.

Betonzisternen sind besonders langlebig und stabil. Als Nachteile sind die Montagekosten zu nennen. Außerdem können Leckagen bei zusammengesetzten Zisternen auftreten, wenn die Einzelteile nicht fachgerecht verfugt werden.

Größe einer Zisterne

Die Größe einer Zisterne hat den größten Einfluss auf die Kosten, aber auch auf die Nützlichkeit einer Anlage zur Regenwassernutzung. Bei der Auswahl der Größe einer Zisterne sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Verfügbare Dachfläche zur Regenwassersammlung
  • Lokale Niederschlagsmenge
  • Vorausgesehene Nutzung der Anlage

Verfügbare Dachfläche zur Regenwassersammlung bestimmen

Um die verfügbare Dachfläche zu bestimmen, muss geprüft werden, welches Fallrohr der Regenrinne in die Zisterne münden wird und welche Dachfläche das Wasser zu diesem Fallrohr abfließen lässt. Zur Bestimmung der Fläche ist die horizontale Projektion des Dachs wichtig, die Neigung kann ignoriert werden.

Lokale Niederschlagsmenge abschätzen

Für eine gute Schätzung kann man bei wikipedia sich für die nächstgelegenen Ort die jährlichen Klimadaten anschauen. Mit der bestimmten Dachfläche kann nun ein Wert abgeschätzt werden, der monatlich in der Zisterne gesammelt werden kann.

Nutzung der Anlage voraussehen

Die Nutzung der Anlage vorauszusehen ist wichtig, um eine optimale Größe für die Zisterne zu finden. Für eine gute Abschätzung kann man einen Druchflussmesser (Wassermengenzähler) für Tätigkeiten nutzen, bei denen zukünftig das Wasser aus der Regenwasserzisterne kommen soll.

Farbe der Zisternen

Bei Kunststoff-Zisternen ist die Farbe derselben wichtig, wenn diese oberirdisch steht. Durchsichtige oder helle Färbung lässt so viel Licht hindurch, dass Algen im Inneren wachsen können. Wer beim Kauf nicht auf die Farbe geachtet hat, kann den Kunststoff relativ einfach übermalen. Die spezielle Farbe dafür findet man beim Fachhändler.

Ober- oder unterirdisch?

Um zu entscheiden, ob die Zisterne ober- oder unterirdisch platziert werden soll, müssen folgende Faktoren in Betracht gezogen werden:

Oberirdisch

  • einfachere Installation
  • bessere Zugänglichkeit
  • günstigere Anschaffung
  • auch ohne Pumpe nutzbar (mit tief-liegendem Abfluss)

Unterirdisch

  • nehmen keinen Platz im Garten ein
  • können mit unterirdischen Leitungen an das Regenrinnen-Fallrohr angeschlossen werden

 

Oberirdische Zisternen aus Kunststoff werden auch als Regenwassertank bezeichnet.

 

Aufstellungsort

Das wichtigste Kriterium beim Suchen des Aufstellungsorts für eine Zisterne ist die Position des Regenrinnen-Fallrohrs. Obwohl man bei unterirdischen Zisternen eine gewisse Flexibilität mit unterirdisch verlegten Zuflussrohren hat, ist es im Allgemeinen am einfachsten und günstigsten die Zisterne in unmittelbarer Nähe zu dem Fallrohr zu platzieren.

Ein weiteres Kriterium, das bedacht werden muss, ist der zukünftige Einsatzort des gesammelten Wassers, den ein Transport desselben über große Distanzen muss in der Pumpenleistung eingepreist werden.

 

Zisternenüberlauf

Wenn die Zisterne ihre Kapazität erreicht hat, muss eine Art Überlauf-Mechanismus bestehen. Der Überlauf sollte etwas unter der Obergrenze der Zisterne platziert sein, so dass noch etwas Luft darüber vorhanden ist als Puffer für große Regenstürme.

Der Überlauf kann je nach Möglichkeit in eine Versickerungsanlage, einen Abwasserkanal oder einen Vorfluter geleitet werden.

 

Ein Überlauf dient gleichzeitig als Reinigungsfunktion. In der Zisterne sammelt sich Schmutz sowohl am Boden in der Sedimentschicht als auch an der Wasseroberfläche in der Schwimmschicht. Wenn die Zisterne so ausgelegt ist, dass ein paar Mal im Jahr an regenreichen Tagen die Zisterne überläuft, dann wird mit dem Wasser diese Schwimmschicht hinausgespült und die Wasseroberfläche in der Zisterne gereinigt..

Ein Überlauf sollte mit einem Siphon geschützt sein. Dieser sorgt dafür, dass Gerüche und Gase nicht nach außen dringen können. Desweiteren sollte ein Einsatz installiert sein, der das Eindringen von kleinen Nagetieren verhindert.

 

Füllstandsanzeige

Um sich den Wasserstand einer Zisterne anzeigen zu lassen, kann man eine Füllstandsanzeige installieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten so eine Anzeige zu realisieren:

  1. Hydrostatische Füllstandsmessung: Der Füllstand wird über den hydrostatischen Druck ermittelt. Dies ergibt eine sehr exakte Messung, ist aber auch sehr teuer in der Anschaffung.
  2. Pneumatische Füllstandsmessung: Bei der pneumatischen Messung wird ein Schlauch in die Zisterne gelegt, der in eine Handpumpe mündet. Manuell wird diese Pumpe nun betätigt und der benötigte Druck, um das Wasser aus dem Schlauch zu verdrängen kann in eine Angabe über den Wasserstand umgerechnet werden.
  3. Messung per Ultraschallbereich: Ultraschall wird von einem Sender ausgesandt, an der Wasseroberfläche reflektiert und von einem Empfanger aufgefangen. Anhand der Zeit, die für die Wegstrecke zurückgelegt wird, kann die Höhe des Wassers berechnet werden.
  4. Meachanische Messung: Ein Schwimmer treibt auf der Wasseroberfläche und ist mit einem Faden an einem Anzeigemodul verbunden. Je nach Wasserstand sinkt oder steigt der Schwimmer und die Anzeige gibt den entsprechenden Stand an.

 

Eine Füllstandsanzeige ist vor allem sinnvoll, wenn es Probleme mit der Zisterne gibt. Mit der Anzeige kann der Wasserstand überwacht werden und die Dimensionierung der Zisterne noch mal überprüft werden. Außerdem kann auch überprüft werden, ob der Überlauf richtig funktioniert.

 

Welche Pumpe eignet sich für eine Zisterne?

Um das Wasser aus einer Zisterne zu befördern, können Tauchpumpen oder Saugpumpen als Zisternenpumpe eingesetzt werden.

Saugpumpen

Saugpumpen stehen außerhalb des Wassers und saugen über eine Saugleitung das Wasser an. Als Ort für eine Saugpumpe eignen sich Kellerräume, Geräteschuppen oder ein Pumpenhäuschen. In jedem Fall ist auf eine Frostsicherheit zu achten.

Aus physikalischen Gründen können Saugpumpen maximal einen Höhenunterschied von 8 m überwinden. Bei einer größeren zu überwindenden Höhe muss eine Tauchpumpe genutzt werden.

 

Tauchpumpe

Bei einer Tauchpumpe ist darauf zu achten, dass eine Tauchdruckpumpe eingesetzt wird, die das Wasser mit entsprechendem Druck über die verlangte Höhe befördern kann. Die Tauchdruckpumpe wird direkt in die Zisterne installiert. Daraus ergeben sich die Vorteile, dass kein externer Platz zur Verfügung gestellt werden muss, sowie das der Lärm, den eine Pumpe produziert, in der Regel nicht wahrnehmbar ist.

 

Handschwengelpumpe

Eine Handschwengelpumpe ist ein Sonderfall einer Saugpumpe und kann genutzt werden, wenn nur geringe Mengen an Wasser für die Gartenbewässerung aus der Zisterne benötigt werden. An den Schaft einer Betonzisterne kann eine Schwengelpumpe einfach installiert werden.

 

Schwimmende Entnahme

Beim Einsatz einer Zisternenpumpe ist auf eine schwimmende Entnahme zu achten. Bei der schwimmenden Entnahme wird das Wasser nicht an der Wasseroberfläche oder am Grund sondern in der Mitte entnommen. Trotz Vorfilter gelangen nämlich Schmutzpartiekl in die Zisterne, die sich je nach Dichte am Grund oder an der Wasseroberfläche sammeln.

Die schwimmende Entnahme besteht aus einer Schwimmerkugel und einem Ansaugschlauch mit Filter.

 

Zisterne reinigen

Wie oft eine Zisterne gereinigt werden muss, hängt von den Schmutzablagerungen ab.

Schmutz sammelt sich in einer Zisterne am Boden (Sedimentschicht) sowie an der Wasseroberfläche (Schwimmschicht). Die Sedimentschicht ist wichtig für die Wasserqualität einer Zisterne, denn dort lagern Mikroorganismen, die Keime im Wasser beseitigen. Die Sedimentschicht darf bis zu 5 cm dick sein.

Zur Reinigung wird die Zisterne entleert. Dafür wird der normale Mechanismus, wie z.b. die Zisternenpumpe, genutzt. Wenn nur noch eine kleine Wasserschicht vorhanden ist (ca 30 cm), kann die Sedimentschicht mit einer Schaufel oder einem Besen aufgewirbelt werden. Die Partikel lösen sich im Wasser und nun kann mit einer Schmutzwassertauchpumpe, die in die Zisterne hinabgelassen wird, das Schmutzwasser abgepumpt werden.

Für eine feinere Reinigung muss die Zisterne betreten werden. Dies darf nur mit strengsten Sicherheitsvorschriften geschehen. Eine zweite Person außerhalb der Zisterne ist Pflicht.